München, 12.9.2019

Das YARD:FORUM am 12.9. 2019 in München

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YARD:Forum München 12.09.2019 
Der Rückblick.

Bereits zum dritten Mal veranstaltete M.O.O.CON das YARD:Forum 2019. Im Fokus steht dieses Jahr der nachhaltige Unternehmenserfolg. Im Münchner Mindspace Stachus reflektierten die rund 25 TeilnehmerInnen am 12. September die Aus- und Wechselwirkungen von organisatorischen, räumlichen und digitalen Interventionen im Unternehmen. Drei Praxisbeispiele, die bereits erfolgreich intervenieren, eröffneten die Veranstaltung und luden die TeilnehmerInnen zu offenen und lebendigen Dikussionsrunden ein.

Datum

12.09.2019

Ort

Mindspace Stachus München

Fallbeispiele

Swarovski, metafinanz, Catalysts

Drei Unternehmen – drei Interventionen. Swarovski, metafinanz und Catalysts stellten den TeilnehmerInnen ihre Cases vor und gaben damit tiefe Einblicke in ihre Organisationen. Der offene Austausch über Probleme und Erfolge schaffte von Beginn an eine lebendige Diskussion. In Kleingruppen widmeten sich die TeilnehmerInnen der Fragestellung, welche Auswirkungen bewusst herbeigeführte organisatorische, räumliche und digitale Veränderungen auf den Unternehmenserfolg haben und wie diese drei Interventionsrichtungen ineinandergreifen.

Einige TeilnehmerInnen teilen im Video ihre Eindrücke:

In den Deep Dive Sessions des YARD:Forums waren TeilnehmerInnen, ExpertInnen und Case-BringerInnen gefragt, die Fallbeispiele aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Die Kleingruppen kamen zu folgenden Ergebnissen:

Deep Dive Session 1: Was sind Ausgangslage und Zielsetzungen von Interventionen und wie misst man den Erfolg?

Die Grundlage für jegliche bewusst in Gang gesetzte Veränderung im Unternehmen ist ein Werte- und Normenrahmen, in dem das Thema eingebettet ist. Er ist die Grundstruktur eines Unternehmens und folglich auch das Fundament, auf dem organisatorische, räumliche oder digitale Interventionen aufsetzen. Wenn das Ziel heißt, wir müssen als Organisation agiler werden, braucht es Vertrauen, Selbstverantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten, aber auch funktionale Ziele, um dort hin zu kommen. Einer der Cases – nämlich Catalysts – machte besonders deutlich, dass Intervention auch ein Zustand sein kann – etwas, das niemals abgeschlossen ist. Wie hält man das durch? Es braucht Erfolgsprinzipien wie Konsequenz, Disziplin und Motivationsanreize. Es braucht auch ein Sponsoring des Managements, Prozesse, die Feedback und Kritik erlauben sowie die Flexibilität, Dinge zu adaptieren. Transparenz und Kommunikationswille wurden als weitere kritische Erfolgsfaktoren identifiziert. Zu guter Letzt gab die Gruppe zwei Messkriterien für den Erfolg von Interventionen aus: Aufgrund einer erfolgreichen Intervention eingehende Bewerbungen und die wirtschaftliche Stabilität, trotz tiefgreifender Veränderungen.

Deep Dive Session 2: Wie können Methode, Prozess und Vorgehensweise bei Interventionen aussehen?

Egal um welche Intervention es sich handelt: Der Key to Success ist der Fokus auf den unausweichlichen Kulturwandel, den man mit räumlichen, organisatorischen oder digitalen Veränderungen auslöst. Nur wenn allen das "Warum" – also der Pain, von dem aus eine Veränderung angestoßen wird – klar ist, wird man Erfolg haben. Darum kam die Gruppe auch zu der Schlussfolgerung, dass es nicht sinnvoll ist, die drei Interventionsrichtungen getrennt voneinander zu sehen. Vielmehr sollte Veränderung in den Bereichen stattfinden, wo es einen Pain gibt. Das von Swarovski präsentierte Praxisbeispiel der räumlichen Intervention zeigte deutlich, dass ein Veränderungsprozess nicht mit dem Einzug der MitarbeiterInnen in ein neues Gebäude abgeschlossen ist. Es braucht auch nach dem Projektende weiterhin Betreuung.

Deep Dive Session 3: Welche Learnings, Nebeneffekte, Störungen, Überraschungen oder Rückschläge kann es geben?

Der größte Nebeneffekt, der sich in allen drei Interventionsrichtungen ausmachen lässt, ist Transparenz. Im Raum durch ein offenes, tätigkeitsorientiertes Büro, in der Organisation durch eine agile Unternehmensstruktur und im digitalen Bereich durch kollaborative Tools, die es ermöglichen Ressourcen und Wissen zu teilen. Und was ist der Effekt daraus? Wenn alles im Unternehmen ein Stück weit transparenter abläuft, möchte auch jede bzw. jeder MitarbeiterIn gerne sein Bestes beisteuern. Es entsteht ein gewisser Gruppendruck und damit sich selbst regulierende Motivation. Ein weiteres Learning der Gruppe war, dass Unternehmen oft die Größe einer Intervention scheuen. Doch auch mit ganz kleinen digitalen Tools oder Anpassungen des Mobiliars in Räumen lässt sich schon einiges erreichen.

Abschließend: Was wäre möglich, wenn alle drei Interventionsrichtungen ganzheitlich gedacht werden?

Unsere ExpertInnen Sabine Zinke, Christoph Müller-Thiede und Herbert Zitter schlossen die Deep Dive Sessions mit dem Hinweis, dass ein gemeinsames "Warum" für alle drei Veränderungsebenen essenziell ist. Es ist eher unrealistisch bzw. selten, dass Unternehmen aus allen drei Richtungen parallel intervenieren. Aber: Alle drei Ebenen sollten von Beginn an integriert gedacht werden. Eine organisatorische Intervention sollte den Anfang darstellen und die dadurch meist bedingten räumlichen und digitalen Interventionen nach sich ziehen. Die gleichen Signale aus verschiedenen Ecken der Organisation zu bekommen, stärkt den Gesamtprozess ungemein – es vermittelt Ernsthaftigkeit und Mut zur Veränderung.

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