Swarovski: Eine räumliche Intervention

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Eine räumliche Intervention war nötig, um am Traditionsstandort in Wattens/Tirol zusammenzuführen was zusammengehört. Wie die Swarovski MitarbeiterInnen heute arbeiten und wie es ihnen damit geht, erläutert Martina Ertl, Verantwortliche für Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement bei Swarovski, im Video...

 

intervention Nr. 1

Swarovski: Eine räumliche Intervention

Vorstellung der intervention

Die Ausgangslage

Dort wo einst über Jahrzehnte hinweg unzählige Kristalle geschliffen wurden, im Schleifsaal 311 des Tiroler Traditionsunternehmens Swarovski, gestalten heute rund 300 MitarbeiterInnen in einem kollaborativen Work Space die Zukunft der Swarovski B2B-Sparte. Zusammenführen was zusammengehört – das war die Prämisse für das 100 Millionen schwere Investitionsprojekt am Traditionsstandort Wattens. Denn die MitarbeiterInnen aus den Bereichen Innovation, Produktentwicklung, Design, Vertrieb und Marketing arbeiteten zuvor an verschiedenen Standorten. Doch:

Wir glauben daran, dass die räumliche Nähe der Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Bereichen sehr wichtig für uns ist. Vor allem in Hinblick auf Innovationen.

Michaela Burger, Verwantwortliche für Innovation und Transformation bei Swarovski

 

Eine räumliche Intervention, die M.O.O.CON ab 2016 begleitete, war die Folge.

Die Intervention

Das Familienunternehmen Swarovski setzte jahrzehntelang auf Know-how-Schutz und Verschlossenheit. Der Umbau des Schleifsaals in einen offenen Campus, an dem auch KundInnen als Co-KreateurInnen empfangen werden, war ein großer Evolutionsschritt, den der Markt zunehmend einforderte.

Anfangs war noch nicht klar wie diese Öffnung räumlich dargestellt werden sollte. In einem professionell unterstützten, partizipativen Transformationsprozess näherte man sich rasch einem Activity Based Working Konzept. MitarbeiterInnen und Führungskräfte aus allen Bereichen wurden aktiv in den Veränderungsprozess miteingebunden. Die Arbeitsumgebung sollte zufällige Begegnungen und Vernetzung fördern, aber auch unbedingt einen gewissen Wohlfühlfaktor schaffen.

Wir entschieden uns gemeinsam recht schnell für den Activity Based Working Ansatz und Desk-Sharing. Das hat den Vorteil, das man zwischen unterschiedlichen Arbeitsplätzen wechseln kann. Die Zahl der Schreibtische wird reduziert während Platz für Rückzug und informellen Austausch geschaffen wird.

Martina Ertl, Verantwortliche für Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement

Das Ergebnis

Der Campus 311 ist lebendig. In einer ersten Befragung der MitarbeiterInnen gab rund die Hälfte an, dass sich ihr Arbeitsalltag durch das neue Arbeitskonzept verändert hat.

Das ist ein tolles Ergebnis. Es zeigt allerdings auch, dass 50 Prozent der Kollginnen und Kollegen ihren alten Arbeitsalltag in den neuen Räumlichkeiten reproduziert.

Martina Ertl, Verantwortliche für Organisationsentwicklung und Veränderungsmanagement

 

Swarovski bemüht sich um Verbesserungen

Die Projektgruppe versucht nun mit verschiedenen Maßnahmen die Räume stärker zu beleben und die Vernetzung zu fördern. Neue Kommunikationsmaterialien sollen genauso wie die gemütlichere Gestaltung einiger Rückzugsräume bald Wirkung zeigen. Mit einem "Leave your homebase day" an einem fixen Wochentag will das Team zusätzlich dazu motivieren, seine gewohnte Arbeitsumgebung zu verlassen – das Managementboard macht es vor. Für jene KollegInnen, die schon oft den Standort wechseln, ist es hingegen wichtig den Zusammenhalt in der eigenen Gruppe zu spüren. Führungskräfte sind gefordert Rituale und regelmäßige physische Treffpunkte zu schaffen.

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